3D-Druck Forschungszentrum will 3D-Druck in der Produktion vorantreiben

Redakteur: Katharina Juschkat

In Dresden hat das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik zusammen mit der TU Dresden das Zentrum für Additive Fertigung eröffnet. In dem Forschungszentrum sollen unter anderem neue Lösungen für den 3D-Druck in der industriellen Produktion gefunden werden.

Anbieter zum Thema

Eröffnung des AMCD (v.l.): Prof. Christoph Leyens (Fraunhofer IWS), Prof. Eckhard Beyer (Fraunhofer IWS), Staatsminister Dr. Fritz Jaeckel (Sächsische Staatskanzlei), Prorektor Prof. Gerhard Rödel (TU Dresden) und Oberbürgermeister Dirk Hilbert (Landeshauptstadt Dresden)
Eröffnung des AMCD (v.l.): Prof. Christoph Leyens (Fraunhofer IWS), Prof. Eckhard Beyer (Fraunhofer IWS), Staatsminister Dr. Fritz Jaeckel (Sächsische Staatskanzlei), Prorektor Prof. Gerhard Rödel (TU Dresden) und Oberbürgermeister Dirk Hilbert (Landeshauptstadt Dresden)
(Bild: Fraunhofer IWS Dresden)

Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden hat zusammen mit der TU Dresden Anfang Februar das gemeinsam betriebene „Zentrum für Additive Fertigung Dresden“ oder kurz AMCD eingeweiht. In dem Zentrum können künftig Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen Werkstoffe und Verfahren zum 3D-Druck erforschen.

Zentrum testet 3D-gedruckte Bauteile auf Fehler

Die Raketendüse ist 3D-gedruckt und darf keine Fehler aufweisen.
Die Raketendüse ist 3D-gedruckt und darf keine Fehler aufweisen.
(Bild: Fraunhofer IWS Dresden)

Das AMCD soll laut Institutsangaben zu den größten Zentren seiner Art in Europa zählen und über die wichtigsten industriell relevanten Herstellungsverfahren für Metalle, Keramiken und Kunststoffe verfügen. So können in dem Zentrum Werkstoffe und Bauteile auf mögliche Fehler getestet werden. Eine für die Raumfahrt entwickelte Raketendüse beispielsweise muss im Betrieb höchsten Belastungen standhalten, es dürfen weder Fehler noch Risse auftreten, sonst würde das Bauteil aussortiert werden. Das AMCD kann solche Bauteile zerstörungsfrei prüfen und Belastungstests durchführen.

„Das riesige Potential, das die additive Fertigung verspricht, kann nur gehoben werden, wenn Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam an einem Strang ziehen. Momentan nutzen wir nur einen Bruchteil der Möglichkeiten aus, die uns verfahrens- und werkstoffseitig zur Verfügung stehen“, sagt der Leiter des AMCD, Prof. Christoph Leyens. Der Werkstoffwissenschaftler ist Professor an der TU Dresden und gleichzeitig Institutsleiter am Fraunhofer IWS.

„Die Fertigungstechnologien von Morgen entwickeln“

Bereits während der Herstellung können elektrische Leiterbahnen und Sensoren in Bauteile hineingedruckt werden, die Auskunft über den Belastungszustand eines Produktes im späteren Betrieb geben.
Bereits während der Herstellung können elektrische Leiterbahnen und Sensoren in Bauteile hineingedruckt werden, die Auskunft über den Belastungszustand eines Produktes im späteren Betrieb geben.
(Bild: Fraunhofer IWS Dresden/Carlahner)

Das Team um Prof. Leyens koordiniert unter anderem das Großforschungsprojekt „Agent-3D“, in dem mehr als 100 Partner aus Industrie und Forschung an der Lösung von Herausforderungen arbeiten, die bei der Einführung von 3D-Druck in die industrielle Produktion entstehen. Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 45 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt, hinzu kommen etwa 30 Millionen Euro, die von den beteiligten Industrieunternehmen aufgebracht werden.

Prof. Eckhard Beyer, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IWS und Professor für Laser- und Oberflächentechnik an der TU Dresden: „Am Zentrum für Additive Fertigung Dresden werden die Fertigungstechnologien von Morgen entwickelt. Unser oberstes Ziel ist es, industrietaugliche Lösungen zu entwickeln und damit die Innovationskraft unserer Partner in der Wirtschaft zu stärken.“

„Für Sachsen hat die Einrichtung des Zentrums eine herausragende Bedeutung“, sagt Staatsminister Dr. Fritz Jaeckel. „Forschung und Entwicklung neuer Technologien sind wichtige Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Freistaats, unserer Gesellschaft und unserer Unternehmen.“ (kj)

(ID:44546385)