Triebwerk Erste Experimentalrakete startet in Schweden

Redakteur: Juliana Pfeiffer

Ein Studierenden-Team der Technischen Universität Braunschweig hat erfolgreich die erste Experimentalrakete im Rahmen des Stern-Programms des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt vom Raumfahrtzentrum Esrange in Nordschweden gestartet. Die selbst konstruierte und gebaute Rakete erreichte die Schallmauer und flog mit knapp sechs Kilometern doppelt so hoch wie gefordert.

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Die Experimentalrakete des Braunschweigwe "Erig"-Teams beim Start.
Die Experimentalrakete des Braunschweigwe "Erig"-Teams beim Start.
(Bild: ERIG/TU Braunschweig)

So hoch, so schnell und so weit weg von Braunschweig haben die Studierenden der "Experimental-Raumfahrt-Interessen-Gemeinschaft" e.V. (ERIG) noch keine ihrer Raketen gezündet: Mit großem Erfolg starten sie als erstes von drei Teams vom schwedischen Raumfahrtzentrum Esrange. Mit einem Gewicht von knapp 24 Kilo und einer Länge von drei Metern erreichte ihre Experimentalrakete "Faust" Schallgeschwindigkeit und übertraf die Mindesthöhe um das Doppelte. Aufgabe der Studierenden war es, in den vergangen drei Jahren eigenständig eine Experimentalrakete zu konstruieren, zu bauen und zu starten. Dabei mussten sie festgelegte Anforderungen an die Technik und Sicherheit, aber auch an die zu erreichende Geschwindigkeit und Flughöhe erfüllen.

Team entwickelt Hybridraketentriebwerk

Das Braunschweiger "Erig"-Team ging dabei einen Schritt weiter und entwickelte neben der Rakete ein Hybridraketentriebwerk. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Feststoff- und Flüssigantrieb, bei dem ein fester Brennstoffblock mit flüssigem Lachgas verbrannt wird. Gegenüber herkömmlichen Triebwerksarten gilt er in der Handhabung als sicherer. Die Triebwerke, die Tanks und das Funksystem aller Experimentalraketen wurden durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt überprüft und mussten den Sicherheitsbestimmungen der "Swedish Space Cooperation" (SSC) entsprechen. Der erfolgreiche Start ihrer Experimentalrakete, berichten die Teammitglieder nach Rückkehr, sei der krönende Abschluss jahrelanger Forschungsarbeit gewesen, die vor allem neben dem Studium in ihrer Freizeit durchgeführt wurde. (jup)

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