Schaltschrank Engineeringdaten direkt an Schaltschrankbau übergeben

Autor / Redakteur: Thomas Weichsel* / Juliana Schulze

Eplan bietet mit der Eplan Cabinet-Version einen ganzheitlichen Projektierungsansatz für den Schaltschrankbau. Dabei werden die Engineeringdaten direkt an den Schaltschrankbau übergeben.

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Im Schaltschrankbau ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Bereiche Engineering, Arbeitsvorbereitung und Fertigung vielfach durch Insellösungen und manuelle Tätigkeiten geprägt. Dabei sind die Herausforderungen groß, die mit der Entwicklung zunehmend mechatronischer Produkte verbunden sind. Bei herkömmlichen Arbeitsmethoden bleiben die Aspekte paralleler oder nachfolgender Prozessschritte häufig unberücksichtigt. Vielfach ist der Schaltschrankbau von redundanten und manuellen Tätigkeiten geprägt, die zeit- und kostenintensiv sind. Hinzu kommt die hohe Abhängigkeit von realen Komponenten und Prototypen.

Schaltplan wird in Eplan Electric P8 projektiert

Eine ganzheitliche Prozessbetrachtung ist gefordert, die nicht nur die mechanisch funktionalen Aspekte der Entwicklung fokussiert. Voraussetzung ist eine integrative Entwicklungsplattform, die verschiedene Systeme mit Durchgängigkeit über alle Engineering-Disziplinen vereint. Mit der Eplan-Plattform werden Daten in und aus allen Entwicklungsphasen genutzt und bis in die Fertigung integriert. Den Start macht das Elektro-Engineering: Der Schaltplan wird in Eplan Electric P8 projektiert. Auf dieser Basis generiert das System automatisch entsprechende Betriebsmittel-, Klemmen- und Verdrahtungslisten. Sie informieren zu Komponenten, Verbindungen oder Drahtquerschnitten und lassen sich an die weiteren Prozessschritte übergeben.

Gehäuse wird in Eplan Cabinet als 3D-Prototyp konfiguriert

Nächste Station – teils auch parallel ablaufend – ist der Schaltschrankaufbau. Auf Grundlage der elektrotechnischen Dokumentation und unter Berücksichtigung vorhandener Herstellerdaten wird das Gehäuse mit allen Zubehörteilen in Eplan Cabinet als 3D-Prototyp konfiguriert. Virtuell lässt sich der Schrank mit den aus P8 stammenden Betriebsmitteln bestücken. Komplette Artikeldaten wie Schränke und Betriebsmittel werden fix aus dem Eplan Data Portal übernommen oder über Produktkonfiguratoren ausgewählt. Auch Schaltschrankzubehör und aussagekräftige Fertigungsinformationen wie Bohrbilder oder Ausschnitte zur mechanischen Bearbeitung lassen sich komfortabel ins Modell übernehmen. Im Schaltschrank ordnet der Anwender die Komponenten passend an – problemlos, da Eplan Cabinet die relevanten Mindestabstände und Sperrflächen wie auch Kollisionen erkennt und automatisch berücksichtigt.

3D-Daten sorgen für passgenaue Kabelkanäle

Mit Hilfe des 3D-Modells lassen sich Schaltschränke auf einfache Weise dimensionieren, aufbauen und prüfen, und zwar lange, bevor der Schrank gefertigt wird. Das sichert einwandfreie Konstruktionsdaten, eine exakte Planung und die schnelle Abwicklung der Projekte. Unternehmen im Schaltschrankbau profitieren erheblich von dieser tiefen Integration in die Produktion; lassen sich doch die notwendigen Daten für die mechanische Fertigung von Montageplatten oder Schrankbauteilen direkt aus dem 3D-Prototypen des Schaltschranks auslesen. Informationen über Ausschnitte und Durchbrüche ebenso wie für Bohrungen und Gewinde werden aus dem 3D-Modell übergeben und über entsprechende NC-Schnittstellen direkt in die Bearbeitungszentren eingesteuert. Auch optimierte Zuschnittslisten für NC-gestützte Ablängtechniken lassen sich einfach aus den 3D-Daten generieren; sie sorgen für passgenaue Kabelkanäle und Tragschienen.

Teil 2: Produktentwicklungsprozess wird beschleunigt

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