Shell Eco-Marathon Energiemobil Weißer Wolf von BTU-Studenten stellt sich in London Konkurrenz
Entstanden aus einer Wette zweier Wissenschaftler veranstaltet die Firma Shell seit 1939 jedes Jahr den Shell Eco–Marathon. In diesem Jahr findet der Energieeffizienz-Wettbewerb vom 2. bis 5. Juli 2019 in London statt. Mit dabei ist das Team Lausitz Dynamics der BTU Cottbus-Senftenberg mit ihrem Mobil "Lupus".
Anbieter zum Thema

Ziel des Shell Eco-Marathon ist es, ein Fahrzeug zu konstruieren, das eine bestimmte Distanz mit möglichst wenig Kraftstoff zurücklegt. Gefahren wird in der Kategorie der Prototypen, bei der den Teams in der Konstruktion kaum Grenzen gesetzt sind, und der Kategorie Urban Concept, deren Fahrzeuge wesentliche Eigenschaften haben müssen, die auch im Straßenverkehr erforderlich sind. In die Wertung kommt, wer eine festgelegte Zahl von Runden des jeweiligen Parcours innerhalb einer Maximalzeit absolviert. Im Anschluss wird der Kraftstoffverbrauch ermittelt. Es wird hochgerechnet, wie weit das Fahrzeug gekommen wäre, wenn es einen Liter Kraftstoff verbraucht hätte bzw. dessen Äquivalent in Kilowattstunden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 25 Stundenkilometer.
Das Team Lausitz Dynamics vom Senftenberger Campus der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg (BTU) haben mit dem Mobil „Mammut“ im Vorjahr den Sprung in die Kategorie Urban Concept geschafft, deren Fahrzeuge für den Straßenverkehr geeignet sind. Nun ist es mit dem in vielen Bereichen weiterentwickelten und mit zahlreichen technischen Neuerungen versehenen „Lupus“ (lateinisch – der Wolf) dabei. Ausgetragen wird der Shell Eco-Marathon Europe in der Mercedes Benz-World in London Brooklands. Dabei geht es darum, mit möglichst geringer Energiemenge möglichst weit zu fahren. Unter den 160 angemeldeten europäischen und afrikanischen Teams sind zwölf aus Deutschland.
Besonderes Augenmerk liegt auf dem Leichtbau
Konstruiert und gebaut haben die Team-Mitglieder ihr Energiesparmobil „Lupus“ in ihrer Freizeit neben dem Studium. In das wasserstoffbetriebene Mobil weißer Wolf brachten die Studenten unter anderem Verbesserungen im Hinblick auf die Telemetrie – also die Übertragung von Messwerten –, die Elektrik, die Unterbodenkonstruktion, den Elektromotor, die Rückgewinnung der Bremsenergie, die Lenkung, die Brennstoffzelle und die Karosserie ein, wobei Augenmerk auf den Leichtbau gelegt wurde. Das Fahrzeug ist nun weiß statt schwarz, was sich bei starker Sonneneinstrahlung positiv auf die Temperatur im Fahrerraum auswirkt. Mit einer Einzelradaufhängung wurde das Fahrwerk versehen. In den Unterboden wurde ein Belüftungskanal für die Brennstoffzelle integriert, und in diesem Zusammenhang erfolgte die komplette Überarbeitung der Lenkung. Die Entwicklung der Bremsen wurde sogar zum Thema einer Bachelor-Arbeit. Eine besondere Leistung der Studierenden ist, dass sie nicht einfach gekaufte Komponenten miteinander verbunden, sondern viele Teile des Fahrzeuges selbst entwickelt und hergestellt haben.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1567200/1567289/original.jpg)
Elektromobilität
Kupplung entkoppelt Antrieb von Elektroflitzer komplett vom Rad
Das interdisziplinäre und zugleich internationale Team Lausitz Dynamics hat sich in diesem Jahr fast komplett neu aufgestellt. Dabei sind hoch engagierte Studierende der fachhochschulischen Studiengänge Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Biotechnologie, die aus Deutschland, aber auch aus Jordanien und Moldawien kommen. Neue Team-Managerin ist Samantha-Josephine Schneider aus dem dualen Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Niklas Richter und Pascal Fritzsche aus dem Maschinenbau sind die Fahrer. Weitere Team-Mitglieder sind Alexander Leschke, Lukas Richter, Ramón Roy, Peter Laube, Naser Bani Atta und Serghei Nebesnii.
Lausitz Dynamics zum elften Mal dabei
Den Studierenden stehen Prof. Peter Biegel, Prof. Sylvio Simon und Christin Faulstich sowie weitere Lehrende der BTU zur Seite, ebenso ehemalige Team-Mitglieder wie Anastasia Skifov und Daniel Britz. Möglich wird das Projekt auch durch die materielle Unterstützung aus rund 30 Unternehmen und Institutionen sowie von Einzelpersonen. „Wir danken allen Spendern und Sponsoren für die Förderung unseres Projekts. Jede noch so kleine Unterstützung bringt unser Projekt voran“, erklärt die Team-Managerin. Das BTU-Team nimmt mittlerweile zum elften Mal am Wettbewerb teil. Nach London gereist sind acht Studierende und drei Ehemalige in Begleitung von Christin Faulstich, Referentin im Institut für Maschinenbau und Management, die in bewährter Weise die Projektorganisation übernommen hat.
(ID:46003133)