SPS IPC Drives Elektroindustrie als zentraler Akteur der Industrie 4.0

Redakteur: Katharina Juschkat

Auf der SPS IPC Drives in Nürnberg, die vom 22. bis 24. November stattfindet, erklärt der ZVEI, weshalb die Elektroindustrie der zentrale Akteur der vierten industriellen Revolution ist und wie Energieeffizienz im kompletten Antriebssystem umgesetzt werden kann.

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Zentrale Themen des ZVEI auf der SPS IPC Drives sind die Industrie 4.0 und Energieeffizienz im Antriebssystem.
Zentrale Themen des ZVEI auf der SPS IPC Drives sind die Industrie 4.0 und Energieeffizienz im Antriebssystem.
(Bild: Mesago Pressebild / Thomas Geiger)

„Die Elektroindustrie ist die Leitbranche der Digitalisierung und zentraler Akteur bei der Industrie 4.0“, erklärt Roland Bent, Vorstandsmitglied im ZVEI-Fachverband Automation und Geschäftsführer bei Phoenix Contact auf der SPS IPC Drives 2016. „Auf Basis des im ZVEI entwickelten Referenzarchitekturmodells Industrie 4.0, kurz Rami 4.0, haben wir große Schritte nach vorn gemacht und üben eine Führungsrolle aus.“

Mehr Transparenz bei Industrie 4.0

Gunther Koschnick, Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Automation, ergänzt: „Als nächstes geht es darum, mehr Transparenz bei der Industrie 4.0 zu schaffen und den Begriffsdschungel zu lichten.“ Zur Messe hat der ZVEI deshalb einen Leitfaden für allgemeine und herstellerunabhängige Industrie-4.0-Produktkriterien veröffentlicht, der gemeinsam mit der Plattform Industrie 4.0 entwickelt wurde. „Wir wollen damit mehr Sicherheit im Markt schaffen“, erklärt Koschnick. Die Kriterien des Leitfadens basieren auf Rami 4.0 und der Industrie-4.0-Komponente.

Auch industriepolitisch sei 2016 durch die Etablierung und enge Zusammenarbeit von Standardisation Council Industrie 4.0, Labs Network Industrie 4.0 und der Plattform Industrie 4.0 viel erreicht worden. „Mit diesem Dreiklang geben wir den Ton für die Umsetzung von Industrie 4.0 vor“, sagt Bent.

Energieeffizienz im gesamten Antriebssystem

Neben der Industrie 4.0 ist Energieeffizienz im Antriebssystem ein weiteres wichtiges Thema der Messe in Nürnberg. „Energieeffizienz gehört ins komplette Antriebssystem“, sagt Karl-Peter Simon, Vorsitzender des ZVEI-Fachbereichs Elektrische Antriebe und Geschäftsführer bei Bauer Gear Motor GmbH. „Die neue Norm EN 50598 nimmt genau das in den Fokus und betrachtet nicht mehr einzelne Komponenten, sondern öffnet sich dem gesamten Antriebssystem.“ Die Bedeutung des Systemansatzes mache auch die Umsetzung der europäischen Norm EN 50598 in die internationale IEC-Norm 61800-9 deutlich. Vor diesem Hintergrund stellt der ZVEI auf der SPS IPC Drives 2016 ein herstellerunabhängiges Online-Berechnungstool zur einfachen Umsetzung der Norm vor.

Konjunktur: Aufwind für 2017 erwartet

Obwohl die ersten neun Monate im Jahr 2016 leicht hinter den Erwartungen zurück geblieben sind, blickt die Branche zuversichtlich voraus. „2017 wird ein gutes Jahr für die deutsche Automatisierungsbranche“, sagt Bent. Entwicklungen rund um das Thema Industrie 4.0 seien eine Konjunkturlokomotive. Wachstumspotenzial sieht der ZVEI auch in der (Intra-)Logistik, der Infrastruktur und der Automobilindustrie. „Wir rechnen mit einem Wachstum von drei bis sechs Prozent in der Fabrikautomation und bis zu drei Prozent in der Prozessautomatisierung“, sagt Bent.

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