Automatica 2016 Der Roboter, der Kosmetik mixt

Redakteur: Katharina Juschkat

Der Roboter Balthazar mixt Kosmetik- und Wellnessprodukte – individuell nach Kundenwunsch. Balthazar und weitere Industrie-4.0-Roboter können Besucher auf der diesjährigen Automatica, der weltgrößten Fachmesse für Robotik, kennenlernen.

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Der Roboter Balthazar ist auf der Automatica live vor Ort. Über das Internet können Verbraucher individuell ihre Kosmetik zusammenstellen, die der Roboter dann zusammenmixt.
Der Roboter Balthazar ist auf der Automatica live vor Ort. Über das Internet können Verbraucher individuell ihre Kosmetik zusammenstellen, die der Roboter dann zusammenmixt.
(Bild: Alp-Stories)

Der Industrie-Roboter Balthazar, ein Roboter der Firma Yaskawa, ist Teil des Automatisierungsbooms, den Experten für klein- und mittelständische Unternehmen prognostizieren. Er hat ein neues Einsatzgebiet erobert – in seinem Fall die Beauty-Branche. Das slowenische Start-up-Unternehmen Alp-Stories entdeckte das ungewöhnliche Talent des Doppel-Arm-Droiden. Als Industrie-Roboter der 4.0-Generation arbeitet Balthazar mit dem Internet vernetzt. Seine Spezialität: Beauty- und Wellnessprodukte komponieren – ganz nach individuellem Verbraucherwunsch auf Knopfdruck aus dem Online-Shop. Auf der weltgrößten Roboter-Messe Automatica vom 21. bis 24. Juni in München ist Balthazar live zu sehen.

Maßgeschneiderte Produkte günstig herstellen

„Der flexible Einsatz des Roboters Balthazar steht exemplarisch für einen neuen Automatisierungstrend, der für kleine und mittlere Unternehmen offensteht“, sagt Dr. Martin Lechner, Leiter Technologiemessen der Messe München, zuständig für die Automatica. „Mit der digitalen Vernetzung günstiger Industrie- und Serviceroboter kann der Wunsch nach maßgeschneiderten, personalisierten Produkten und Diensten kosteneffizient verwirklicht werden.“

Im Anwendungsfall von Balthazar stellen Internet-Käufer ihre individuelle Wunschrezeptur im Alp-Stories-Online-Shop per Mausklick zusammen. Der Verbraucher kann Größe und Inhaltsstoffe der Produkte selbst bestimmen und mithilfe eines Online-Assistenten an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Vor der Auslieferung hat er zudem die Möglichkeit, das Verpackungsdesign zu gestalten sowie den Fertigungsprozess von Balthazar per Live-Stream nachzuverfolgen.

Trend geht zur Individuellen Massenproduktion

Der Roboter folgt dabei dem Konzept „Built-to-Order“ der nächsten Automatisierungswelle – erst nach der Bestellung erfolgt die Fertigung. Die Roboter der jüngsten Generation sollen so auf ganz neue Weise den Wunsch nach Individualisierung in der Massenproduktion ermöglichen. Eine solche begrenzte Serienproduktion ist ein Trend in zahlreichen Anwendungsfeldern, wie heute schon in der Automobilindustrie. Unterschiedliche Produktvarianten werden dabei jeweils nahtlos hintereinander hergestellt. Aufwendige und kostenintensive Fertigungsanpassungen sollen entfallen. Bildverarbeitungssysteme und Sensoren lassen erste Roboter praktisch „sehen“ und „fühlen“ und so mit der umgebenden Infrastruktur kommunizieren. Damit sollen sie etwa in der Fertigung eine zentrale Stütze für die vernetzte Produktion bilden.

„Den Industrie-Roboter Balthazar und viele seiner Pionier-Kollegen sollten sich vor allem mittelständische Unternehmensentscheider auf der Automatica nicht entgehen lassen“, sagt Lechner. (kJ)

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