Lüftertechnik Der Öko-Eulen-Ventilator
Der bionische Bio-Ventilator von Ziehl-Abegg erhielt die Auszeichnung bestes Produkt des Jahres 2014 in der Kategorie Ventilatoren des internationalen Plus X Awards.
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Die Jury stellte vor allem drei Merkmale des Lüfters in den Vordergrund. Der erste Aspekt betrifft die Minderung des CO2-Ausstoß in mehrfacher Hinsicht. Zudem reduzieren sich mit Hilfe einer bionischen Bauweise der Geräuschpegel und der Energieverbrauch des Ventilators. Die Neuentwicklung kommt beispielsweise in der Kältetechnik (Kühlkette bis zum Supermarkt), in Heizungen, Wärmepumpen und zur Elektronikkühlung (Rechenzentren, Schaltschrankkühlung, Umrichterkühlung) zum Einsatz.
Bauteile aus nachwachsendem Rohstoff
Das Gerät ist durch den Einsatz von Bio-Polyamiden zu 100 % recyclingfähig, erklärt Ziehl-Abegg. Die Herstellung dieses Materials erfolgt auf Basis von Rizinus-Öl, das aus den Samen des Wunderbaums gewonnen wird. Die Ventilatorflügel setzen sich zu zwei Dritteln aus der darin enthaltenen Sebazinsäure zusammen. Daher genügt das Material der gängigen Definition eines Biokunststoffs, so die Künzelsauer. Der Wunderbaum benötigt außerdem CO2 für sein Wachstum, wodurch der Ausstoß des Treibhausgases im Vergleich zu Kunststoff auf Grundlage von Erdöl um 60 % sinkt. Weiterhin verringert Sebazinsäure auch das Gewicht des Produkts um sechs % gegenüber einen Ventilator aus fossilen Rohstoffen. Die Gründe dafür stellen die fünf prozentige Dichte-Ersparnis und die um ein % niederigere Feuchtigkeitsaufnahme dar, erklärt der Hersteller. Diese beiden Punkte ziehen auch neue Einsatzmöglichkeiten für den Lüfter nach sich, versichert Ziehl-Abegg. Der bionische Bio-Ventilator sei heißwasser- und dampfbeständiger, verfüge über eine höhere chemische Beständigkeit, saugte 50 % weniger Feuchtigkeit auf und besitze eine höhere Dimensionsstabilität, Kälteschlagzähigkeit und ein gutes Verschleißverhalten.
Weniger Lärm und niedriger Energieverbrauch
Das Vorbild des bionischen Lüfters findet sich in der Tierwelt. Die Entwickler von Ziehl-Abegg entdeckten einen Vogel dessen Körper sich perfekt an Luftströmung anpasst und der sich dabei sehr geräuscharm bewegt: den leisesten Raubvogel - die Eule. Da diese im Dunkeln auf die Jagd geht, hat die Natur die Eule mit einem besonders guten Gehör zum Aufspüren ihrer Beute ausgestattet. Diese Horch-Methode hängt allerdings von den Geräuschen ab, die das Tier während des Flugs verursacht und so gleitet die Eule extrem still durch die Nacht. Der Körperbau der Eule richtet sich nach diesen Anforderungen, erklären die Lüfter-Spezialisten bei Ziehl-Abegg. Zur Veranschaulichung vergleichen sie eine Eule mit einer Taube. Die Eule und die Taube wiegen in etwa gleich viel, aber die Schwingen der Eule sind viel größer und stärker gekrümmt, was mehr Auftrieb bei niedrigeren Geschwindigkeiten bedeutet. Die Taube muss also weit stärker mit den Flügeln schlagen, um sich in der Luft halten zu können, was folglich lauter ist, schildern die Experten. Am Ende der Eulenflügel sitzen Fransen, durch die Luftströmungen der Flügelober- und Unterseiten an der Hinterkante der Flügel weicher zusammenfließen. Deshalb befinden sich auch an der Hinterkante des Ventilators Zacken, wie Ziehl-Abegg verdeutlicht. Doch auch von anderen Vöglen haben die Ingenieure gelernt. Mit Hilfe einzelner aufgestellter Federn verkleinern Geier, Adler und Störche den Widerstand des Flügels. Ziehl-Abegg tut es ihnen mit einem kleinen Knick am Ende der Rotorblätter des Lüfters gleich. Die bionischen Merkmale des Ventilators eröffnen zudem ein größeres Energieeinsparpotential. Das Zusammenwirken der Natur-Komponenten senkt je nach Anwendungsfall den Stromverbrauch des Lüfters um fast ein Drittel, versprechen die Schwaben.
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