Hydraulik Bosch Rexroth verschlankt Strukturen

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Bosch Rexroth will sich zukunftssicher und wettbewerbsfähiger aufstellen. Das Unternehmen setzt daher zurzeit ein Programm zur Effizienzsteigerung um. Bis Ende 2016 sollen daher insgesamt bis zu 580 Stellen entfallen.

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Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender Bosch Rexroth
Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender Bosch Rexroth
(Bild: Bosch Rexroth)

Als Teil dieses Programms sollen in der Unternehmenszentrale, im Produktbereich Industrieanwendungen sowie im Lohrer Hydraulikwerk die Strukturen verschlankt und Abläufe beschleunigt werden. „Um unsere gute Position im Markt zu verteidigen und künftig weiter auszubauen, müssen wir jetzt die erforderlichen Weichen stellen“, sagte Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender von Bosch Rexroth. Denn nach zwei Jahren mit sehr guter Umsatzentwicklung in Folge musste das Unternehmen zuletzt einen deutlichen Umsatzeinbruch verzeichnen. „Einige Märkte, nicht zuletzt auch unser Heimatmarkt Europa, sind weniger kontinuierlich gewachsen als in der Branche erwartet wurde“, so Tragl. „Daher müssen wir unsere Strukturen nun Schritt für Schritt an die tatsächliche Marktentwicklung anpassen.“

Bis zu 580 Stellen sollen entfallen

Bis Ende 2016 sollen daher insgesamt bis zu 580 Stellen entfallen, vor allem in Verwaltung, Vertrieb, Planung und Entwicklung. Der Großteil davon befindet sich mit rund 520 Stellen am Unternehmenssitz in Lohr, wo die wesentlichen Zentral- und Verwaltungsfunktionen angesiedelt sind. Ein Teil des Stellenabbaus betrifft auch das Lohrer Hydraulikwerk in den Bereichen Industrieventile, Kompakthydraulik und Hydraulikblöcke. Dort soll zum Beispiel die Fertigung von Kleinserien gebündelt werden, die derzeit auf verschiedene Lohrer Werksteile verteilt ist. „Wir ergreifen alle notwendigen Maßnahmen, um für diese Produkte Entwicklung und Fertigung am Standort Lohr halten zu können“, sagte Tragl.

Initiativen für neues Wachstum gestartet

Als weiteren wichtigen Punkt des umfassenden Effizienzprogramms sollen Wachstumschancen konsequenter als bisher identifiziert und genutzt werden. Dabei will das Unternehmen auf langjährige gute Kundenbeziehungen, die hohe technologische Kompetenz und das tiefe Know-how in den unterschiedlichen Anwendungen und Branchen setzen.

Verschiedene Wachstumsaktivitäten sind bereits gestartet. So wird beispielsweise das weltweite Händlernetz ausgebaut. Auch die Ausweitung des internationalen Projektgeschäftes zeigt bereits Früchte. Die erfolgreiche Rexroth-Beteiligung an Projekten wie einem Spezialschiff von Allseas oder der Sanierung der Bühnentechnik in mehreren europäischen Städten unterstreicht dies. Zudem wird im Umfeld Industrie 4.0 eine Vielzahl von Produktentwicklungen vorangetrieben, um von den neuen Geschäftsmöglichkeiten zu profitieren. In dem 2014 eröffneten Innovation-Lab in Lohr werden dafür neue Produkte an konkreten Maschinen den Kunden vorgestellt. (qui)

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