Mobile Markierung Auch bei dezentraler Fertigung bequem markieren

Autor / Redakteur: Sven Heier und Dipl.-Ing. Danny Siriboe / Dipl.-Ing. (FH) Sandra Häuslein

Für die mobile Markierung vor Ort, hat Phoenix Contact zwei kompakte Druckgeräte entwickelt, die besonders bei der dezentralen Fertigung einige Vorteile bieten.

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Beim Thermomark Prime können die Daten über das intuitive 7-Zoll-Touch-Display eingegeben werden.
Beim Thermomark Prime können die Daten über das intuitive 7-Zoll-Touch-Display eingegeben werden.
(Phoenix Contact)

Eine durchgängige und eindeutige Markierung gewinnt in allen Industrien zunehmend an Bedeutung – immer mehr Unternehmen setzen auf eine lückenlose Kennzeichnung. Weil die Fertigung zunehmend dezentral organisiert ist, muss sich auch die Markierung bewegen. Neue mobile Markierungsgeräte der Phoenix Contact GmbH & Co. KG optimieren nun den Einsatz vor Ort.

Effiziente Installation von Schaltschränken und Maschinen

Die durchgängige Reihenklemmen-, Leiter-, Geräte- und Anlagenmarkierung dient vor allem der schnellen und effizienten Installation von Schaltschränken, Maschinen und sonstigen Betriebsmitteln. Auch bei der Wartung und Instandhaltung ist eine professionelle Kennzeichnung ein wichtiges Thema, kann diese doch im Fehlerfall die Ausfallzeiten der Maschinen und Anlagen deutlich reduzieren. Eine unzureichende oder gar fehlende Kennzeichnung erschwert zudem die Lokalisierung von Fehlern, was sich durch längere Ausfallzeiten negativ auf die Produktionskosten auswirkt. Daher sollte bereits bei der Planung von Maschinen und Anlagen eine lückenlose und durchgängige Markierung grundsätzlich Bestandteil des Instandhaltungs- und Qualitätsmanagement-Konzeptes sein – nicht nur wegen der wirtschaftlichen Vorteile, sondern immer häufiger auch zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

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Ist ein Markierungsplan für eine bestimmte Anwendung erst einmal erstellt, hat der Anwender mehrere Möglichkeiten. In vielen Unternehmen wird ein Großteil der benötigten Kennzeichnungen zentral auf Desktop-Drucksystemen erstellt – häufig sogar in speziellen Markierungsräumen. Auf der Grundlage der Markierungspläne steht dann bereits fest, welche Kennzeichnungen vor Ort benötigt werden. Diese Vorgehensweise kann aber auch zu Fehlern führen, denn nicht immer deckt sich die zentral erstellte Markierung mit den Gegebenheiten der Applikation vor Ort. In vielen Fällen müssen Schilder vor Ort nicht nur kontrolliert und abgeglichen, sondern zuweilen aufwändig nachgedruckt werden.

Markierung muss mobiler werden

Vor dem Hintergrund einer steigenden Dezentralisierung in der Fertigung halten Themen wie Flexibilität und Mobilität auch in der industriellen Kennzeichnung Einzug. Bei einer dezentralen Markierungslösung wird der jeweilige Fertigungsplatz mit einem Drucksystem samt entsprechenden Markierungsmaterialen ausgestattet. Dort kann der Mitarbeiter dann direkt auf das Drucksystem zugreifen und die benötigten Markierungen erstellen. Kurze Wege und Zeitersparnis sind die Hauptvorteile dieser Vor-Ort-Lösung.

Die Nachteile einer solchen Markierungslösung entstehen auf der Kostenseite, denn für jeden dezentral benötigten Drucker muss ein PC mit Markierungs-Software bereitstehen. Ein derartiges dezentrales Drucksystem sollte zudem schnell und intuitiv durch den Anwender bedienbar sein.

Nicht nur in der Fertigung, auch bei der industriellen Wartung und Instandhaltung ist diese Flexibilität von Vorteil. Immer mehr Anwender möchten immer komplexere Projekte direkt im Feld umsetzten, um Zeit und Kosten zu sparen. Mit einem klassischen Handheld-Drucksystem ist das aber nicht ohne weiteres möglich und auch die Dateneingabe stößt schnell an ihre Grenzen. Ohne eine vollständig integrierte Markierungs-Software müssen Anwender immer einen Kompromiss zwischen Flexibilität und Komfort eingehen. Zudem arbeiten klassische Handheld-Geräte für die Kennzeichnung ausschließlich mit Rollenmaterial. Aufgrund dieser Einschränkung können viele Komponenten innerhalb eines Schaltschrankes kaum nachträglich markiert werden.

Neue Lösungen für die mobile Markierung vor Ort

Für das oben beschriebene Anforderungsprofil bringt Phoenix Contact nun ein Thermotransfer-Drucksystem mit der Bezeichnung Thermomark Prime auf den Markt. Dabei handelt es sich um einen portablen Kartendrucker, der sowohl stationär wie auch mobil eingesetzt werden kann. Über die Markierungs-Software Clip Project kann der Drucker wie ein regulärer stationärer Drucker angesteuert werden. Er erfüllt alle Anforderungen an ein stationäres Drucksystem – und lässt sich zusätzlich mobil einsetzen.

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Im Feld selbst können alle verfügbaren Markierungsmaterialien ohne Zuhilfenahme eines zusätzlichen PCs schnell und einfach bedruckt werden. Dabei unterstützt eine integrierte Markierungs-Software. Die Daten lassen sich vom Anwender unmittelbar über ein antireflektierendes 7-Zoll-Touch-Display eingeben.

Maus und Tastatur anschließen

Um die Bedienung bei größeren Markierungsvorhaben zu vereinfachen, können über integrierte Schnittstellen Maus und Tastatur angeschlossen werden. Komplexe Projekte lassen sich so auf einfache Weise abarbeiten. Anwender, die bereits Projekte mit der Software Clip Project erstellt haben, können die Daten über eine von fünf Schnittstellen – zum Beispiel über eine SD-Karte – auf den Thermomark Prime übertragen und im Feld ausdrucken. Zudem verfügt das Druckgerät über die Schnittstellen USB 2.0 und Ethernet 10/100 MBit/s.

Im mobilen Betrieb wird der Drucker über einen Hochleistungsakku betrieben, der das Gerät bei Dateneingabe bis zu sechs Stunden und im Stand-by-Modus bis zu sieben Stunden versorgt. Bis zu 500 UCT-Karten – UCT steht dabei für Universal Card Thermotransfer – werden im Feld mit nur einer Akkuladung bedruckt. UCT-Karten von Phoenix Contact bestehen aus Polycarbonat – sie werden für die Leiter-, Klemmen- und Anlagenmarkierung mittels Thermotransfer-Farbband bedruckt.

Über 600 Markierungs-Materialien

Weil das Farbband des Thermomark Prime in einer Kassette integriert ist, werden für einen Farbbandwechsel nur 10 Sekunden benötigt. Damit für jedes Material das richtige Farbband verwendet wird, sind die Farbbandkassetten mit einem Barcode versehen. Durch seine kompakte Bauform wiegt der Drucker nur 6 kg – damit ist er der kleinste mobile Kartendrucker am Markt. Dennoch verarbeitet das Gerät über 600 verschiedene Markierungs-Materialien, darunter auch eine breite Palette selbstklebender Etiketten und Schilder im US(Universal Sheet)-Format.

Der Thermomark Prime hat auch einen kleinen Bruder – mit dem Handheld-Drucker Thermofox bringt Phoenix Contact ein weiteres Gerät für den mobilen Einsatz auf den Markt. Während der Thermomark Prime primär Karten bedruckt, kann der Thermofox neben Etiketten auch Schrumpfschläuche sowie nicht klebende Etiketten im Rollenformat bedrucken, die dann auf die jeweilige Anwendung appliziert werden. Aufgrund seiner kompakten Bauform mit minimalen Abmessungen (230 mm × 98 mm × 69 mm) und dem geringen Gewicht (650 g) bietet er einen hohen Tragekomfort.

Geräte miteinander vernetzen

Bei komplexeren Markierungsprojekten kann auch der Thermofox über die USB-Schnittstelle an einen PC und somit an die Markierungs-Software Clip Project angebunden werden – die Eingabe erfolgt dann vom PC aus. Die Benutzerführung ist aufgrund eines gut strukturierten Menüs und Direkteingabetasten intuitiv gestaltet.

Über die USB-Schnittstelle kann der Thermofox auch mit seinem großen Bruder, dem Thermomark Prime, direkt kommunizieren – beide können so als in sich geschlossenes akkubetriebenes Rollen- und Karten-Drucksystem im Feld agieren. Mit beiden Druckern bietet Phoenix Contact neue Lösungen, um das mobile Markieren vor Ort – auch in Kombination mit einem stationären Drucksystem – erheblich bequemer und flexibler zu gestalten. (sh)

* Sven Heier ist Produktmanager, Dipl.-Ing. Danny Siriboe, MBA, ist Leiter Produkt-Marketing, Marking & Installation bei der Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg

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