Anbieter zum Thema
Möglichkeiten generativer Verfahren in Fachforen diskutieren
Trotz sehr hoher Anforderungen an Zertifizierung und Sicherheit zählt die Raum- und Luftfahrtindustrie zu den Pionierbranchen, wenn es um den Einsatz additiver Fertigungsverfahren in der Produktion geht. Wie weit man hier schon fortgeschritten ist, beleuchten die Sessions des zweitägigen Fachforums „Luftfahrt“. So werden unter anderem die Leichtbaupotenziale durch AM am Beispiel eines Triebwerkinjektors aufgezeigt. Thema sind auch die Supply-Chain-Potenziale von Additive Manufacturing in der Ersatzteilversorgung. Präsentiert werden Verfahren und neue Materialien zur industriellen Herstellung von Komponenten. Dabei geht es unter anderem um die Herstellung von elektronischem Equipment mittels Additive Layer Manufacturing (ALM) oder die Entwicklung eines topologisch optimierten Hinge Arms durch Kombination von ALM- und Feingussverfahren. Vorgestellt werden darüber hinaus neue für die Luftfahrt zertifizierte Materialien und Anwendungen.
Premiere bei der diesjährige Rapid.Tech hat das Fachforum „Wissenschaft“. Zwei Tage lang präsentieren hier anerkannte Wissenschaftler neueste Erkenntnisse und Ansätze im Bereich des Additive Manufacturing. So werden unter anderem neue metallische Materialien für das Strahlschmelzen vorgestellt. Auf der Agenda steht auch die Präsentation einer Untersuchung optimaler Prozessparameterbereiche für die Verarbeitung kommerzieller und experimenteller Materialien beim Lasersintern. Weitere Sessions beschäftigen sich mit neuen Kunststoff-Materialien für das Lasersintern sowie mit der Steigerung der Prozessfähigkeit des Laserschmelzens und neuen Anwendungsgebieten.
Ebenso wie die Luftfahrt zählt die Medizintechnik zu den Leitbranchen des Additive Manufacturing, das bei immer mehr Anwendungen zum Einsatz kommt. Es vollzieht sich ein Paradigmenwechsel vom Prototyping zur industriellen Fertigung. Ob endoprothetische Individual- und Serienimplantate, hochfeste Biogläser und Biokeramiken oder patientenindividuelle Trainingsmodelle und Phantome zur Ausbildung, Forschung und Entwicklung – neue Verfahren und Materialien vergrößern das Einsatzspektrum der generativen Fertigung in der Medizinbrache rasant. Das Fachforum „Medizintechnik“ thematisiert außerdem die Rolle des Arztes als Designer patientenindividueller Implantate. Beleuchtet werden bei der zweitägigen Veranstaltung auch die Möglichkeiten industrieller 3D-Nanostrukturen für die Medizintechnik. Die Qualitätssicherung durch die positionsbezogene Echtzeitüberwachung und dreidimensionale Visualisierung bei der Herstellung von Medizinprodukten steht ebenfalls auf dem Programm.
Ein weiteres Novum ist das Fachforum „Werkzeuge“ am 11. Juni. Es geht dabei um die unbeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten für den Werkzeugbau durch additive Fertigung. Vorgestellt wird beispielsweise eine Technologie, mit der sich temperierte Werkzeuge in neuen Dimensionen herstellen lassen. Ein Vortrag beschäftigt sich mit der generativen Herstellung von Werkzeugen mit gezielt porösen Strukturen zur Werkzeugentlüftung in einem Fertigungsschritt. Präsentiert wird auch das Platten-Press-Löten als kombiniertes Verfahren zur Herstellung großer und komplexer Werkzeuge.
Konstrukteurstag informiert über die konstruktiven Freiheiten
„Regeln und Methoden“, „Potenziale durch Strukturoptimierung“ und „Innovative Lösungen“ thematisiert der Konstrukteurstag, der am 11. Juni stattfindet. Es wird beispielsweise eine Methode zur systematischen Erarbeitung von Maßtoleranzen für additive Fertigungsverfahren vorgestellt. Mit der Funktionsintegration mittels selektivem Laserschmelzen am Beispiel strukturintegrierter piezoelektrischer Aktoren beschäftigt sich ein Referat. Wie lässt sich das Leichtbaupotenzial von Sekundärstrukturelementen abschätzen – auch darauf bietet der Konstrukteurstag Antworten. Neue Gestaltungsfreiheiten durch 3D-gedruckte Faser-Kunststoff-Verbunde sind ein weiteres Thema.
Artikelfiles und Artikellinks
(ID:43397259)