Signalleuchte Achtung, Feuerwehreinsatz!
Bei einem Alarm nehmen die Feuerwehrleute in Bad Säckingen mit ihren Privatautos den kürzesten Weg zum Gerätehaus – was auf der schmalen Straße immer wieder zu Problemen mit Spaziergängern und Radfahrern führt. Jetzt wurden rote Warnleuchten und Hinweisschilder installiert.
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„Wenn wir zum Einsatz gerufen werden, zählt einfach jede Minute“, sagt Mark Jagenow. Der 40-jährige ist seit sechs Jahren ehrenamtlich als stellvertretender Kommandant und hauptamtlich als Sachbearbeiter und Gerätewart bei der Feuerwehr in Bad Säckingen tätig. „Das Gesetz fordert von meinen Kameraden und mir, dass wir spätestens 10 Minuten nachdem der Notruf gewählt wurde, mit mindestens neun Mann an der Einsatzstelle sind. Wer den Bad Säckinger Stadtverkehr kennt, kann sich vorstellen, dass dies nicht selten eine gewaltige Herausforderung darstellt.“ Erschwerend kommt die exponierte Lage des Feuerwehrgerätehauses in Obersäckingen hinzu.
Der schnellste Weg führt durch ein Nadelöhr
Der sogenannte Murger Weg führt entlang der Bahnlinie und ist für den Verkehr gesperrt. Der beliebte und vor allem an sonnigen Tag stark frequentierte Spazier- und Fahrradweg darf seit Bezug des Gerätehauses 1977 darf er von den Feuerwehrfrauen und -männern auf dem Weg zum Einsatz mit ihren Privatfahrzeugen benutzt werden, damit sie keine wertvolle Zeit auf der vielbefahrenen Bundesstraße verlieren – eine für Spaziergänger, Radler und zum Einsatz eilende Feuerwehrleute gleichermaßen eine potenzielle Gefahrenquelle.
Zudem führte die Nutzung des Weges durch PKWs bei den Passanten oft zu Unverständnis und war mehrfach der Grund für Beschwerden. Schließlich können und dürfen sich die Kameraden mit Ihren Privatfahrzeugen nicht kenntlich machen. „Uns bleibt oftmals nur der kurze Stopp und ein Gespräch übrig, um die Situation aufzuklären – natürlich zu Lasten der geforderten Eintreffzeiten“, sagt Jagenow.
Feuerwehreinsatz für alle deutlich ersichtlich
„Wir waren uns schnell einig, dass das so nicht weitergehen kann“, sagt Christoph Meyer, der seit 15 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv ist und darüber hinaus Leiter der Leittechnik, Kommunikation und des Messstellenbetriebs bei den Stadtwerken in Bad Säckingen. „Es war einfach für alle Seiten gefährlich und unzufriedenstellend.“
Um diesem Problem zu begegnen, haben die Stadtwerke Bad Säckingen und die Feuerwehr gemeinsam nach Ideen, Vorschlägen und Möglichkeiten gesucht. Die Lösung: Der Murger Weg sollte entsprechend gekennzeichnet werden, so dass allen Anwesenden sofort ersichtlich ist, dass ein Feuerwehreinsatz stattfindet.
Warnleuchten plus Hinweisschilder
Auf Basis dieser Idee wurde ein umfangreiches Warnkonzept entwickelt: Warnleuchten sollten entlang des Murger Wegs angebracht werden, die zehn Minuten lang blitzen, sobald ein Alarm bei der Feuerwehr eingeht. Um die Bedeutung des Leuchtens eindeutig und klar zu beschreiben, sollten zusätzlich Warntafeln und Hinweisschilder angebracht werden. „Wir waren uns einig, dass mit einer frühzeitigen Warnung bzw. der Kenntlichmachung des Einsatzes, die Passanten den Einsatzkräften den nötigen Freiraum einräumen, damit diese zügig und gefahrlos das Gerätehaus erreichen können, um von dort aus mit den Feuerwehrfahrzeugen zum Einsatz auszurücken“, sagt Jagenow.
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Signalsäulen
Mit Signalsäulen Prozesse überwachen
„Wir machten uns sofort auf die Suche, nach geeigneten Leuchten“, berichtet Meyer, „und wurden bei Werma fündig.“ Die Stadtwerke entschieden sich für vier aufmerksamkeitsstarke Blitzleuchten aus der Evo-Signal-Serie. Diese überzeugen nicht nur mit ihrer Größe und extremen Helligkeit, die auch aus der Ferne sowie bei direkter Sonneneinstrahlung bestens zu sehen ist. Sie sind zudem schnell und einfach zu montieren und dank langlebiger LEDs wartungsfrei. „Diese Leuchten sieht einfach jeder“, so Jagenow.
Auf die Frage, wie die Umsetzung verlief, antwortet Meyer: „Die richtigen Leuchten waren schnell gefunden, deutlich schwieriger war die tatsächliche Realisierung des Projekts.“ Denn der Weg zwischen Ideenfindung und Installation der Leuchten war ein langer und Christoph Meyer berichtet: „Ordnungsamt, Verkehrspolizei, Deutsche Bahn, Straßenverkehrsamt – alle hatten Ansprüche, Vorstellung und Richtlinien, die befolgt und eingehalten werden mussten. Das war teilweise sehr mühsam, aber am Ende kamen wir zum Ziel und freuen uns sehr, dass wir heute so ein professionelles und gut funktionierendes Warnkonzept haben.“
Vier Leuchten blitzen bei jedem Einsatz
In der Zwischenzeit sind entlang des Murger Weges an vier Straßenlaternen die roten, sehr auffälligen Werma-Blitzleuchten angebracht. Zusätzliche Hinweisschilder erläutern den Zusammenhang zwischen Einsatz und Leuchten: „Achtung bei Blinklicht! Einsatz der Feuerwehr mit Anfahrt von Privatfahrzeugen zum Feuerwehrhaus“ ist darauf zu lesen.
„Wir haben uns entschieden, die Hinweisschilder direkt bei jeder Leuchte anzubringen. Hintergrund ist, dass eine Erläuterung der Leuchten zu Beginn des Weges nicht zielführend ist“, sagt Jagenow. „Wenn beispielsweise der Alarm angeht, während sich ein Radfahrer bereits auf der 1,4 km langen Strecke befindet oder das Schild zu Beginn des Weges übersehen hat, weiß er nicht, was das Blitzlicht zu bedeuten hat.“
Keine Probleme mehr auf dem Murger Weg
Sein Kamerad Meyer ergänzt: „Von Seiten der Bevölkerung haben wir durchweg positives Feedback erhalten. Und seit wir die Leuchten und Schilder angebracht haben, gab es auch nie wieder Probleme auf dem Murger Weg.“ Die Feuerwehr ist sich sicher, dass damit eine gute Investition für die Sicherheit der Bürger und der Einsatzkräfte getätigt wurde. Abschließend sagt Jagenow: „Einfach toll, dass sich unsere Mühen gelohnt haben.“
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