3D-Druck 3D-gedrucktes Herz und Knochenimplantate – 3D-Pioneers-Challenge kürt Gewinner

Redakteur: Juliana Pfeiffer

Mit dem 3D-Drucker Lebensmittelabfälle vermeiden oder Herzen drucken – von 36 Finalisten wurden auf der Rapid Tech jetzt acht Gewinner gekürt, die mit ihren Entwicklungen im 3D-Druck die Jury überzeugten.

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Die 36 Finalisten des Design-Wettbewerb 3D-Pioneers-Challenge auf der Rapid Tech + Fabcon 3D.
Die 36 Finalisten des Design-Wettbewerb 3D-Pioneers-Challenge auf der Rapid Tech + Fabcon 3D.
(Bild: Messe Erfurt/Christian Seeling)

In einem mehrstufigen Juryverfahren wurden die 3D-Pioneers-Challenge-Winner 2019 am 26. Juni final vor Ort auf der Messe Erfurt ermittelt und bei der Abendveranstaltung der Rapid Tech + Fabcon 3D ausgezeichnet. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Valentina Kerst, Staatskeretärin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.

Preise im Wert von über 40.000 Euro

Das Preisgeld von 35.000 Euro wurde vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft gestiftet. Die Gewinner erhielten Autodesk Fusion 360 sowie Net-Fabb-Lizenzen. Weiterhin erhielten alle Finalisten das 3D-Printing-Handbook von 3D Hubs. Die Finalisten der 3D-Pioneers-Challenge wurden in den acht ausgeschriebenen Kategorien Design, Digital, Architektur, Material, Fashiontech, Medtech, Mobilität und Nachhaltigkeit auf der Sonderschaufläche ausgestellt. Besucher konnten mittels AR nähere Informationen über die Exponate entdecken.

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  • In der Kategorie Medtech überzeugte das israelische Team um Nadav Noor mit Dr. Assaf Shapira, Dr. Tal Dvir, Dr. Reuven Edri, Idan Gal und Lior Wertheim der Tel Aviv University mit dem Projekt „3D Printing heart“, dem 3D-gedruckten Herzen aus patienteneigenen Stammzellen und organischem Gewebe. Sie erhielten ein Preisgeld von 10.000 Euro.
  • Als beste studentische Arbeit wurden Obasogie Okpamen und Obasogie Osasumwen der Landmark University aus Nigeria mit ihrem Beitrag „Alfa Romeo Twin Spark Con Rod“, einer Neugestaltung mit optimierter Topologie, ausgezeichnet und erhielten damit den Makerbot Replicator Mini+, sowie ein Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro.
  • In der Kategorie Design bekam das Team von Dr. Alejandro Ojeda, Jiri Holda, Dr. Alexander Schnell, Otakar Flek und Jana Bradlova von dem Schweizer Unternehmen Urban Alps AG für ihre Einreichung „Stealth Padlock and Key“. Hierbei überzeugte die Jury die Kombination von 3D-Druck Technologie und Materialien aus Luft- und Raumfahrt in Form eines Schlüssels mit Schloss und Schäkel aus Superlegierung. Das Team freut sich über ein Preisgeld von 3.500 Euro.
  • Gewinner in der Kategorie Material ist Adam Jakus von Dimension Inx LLC mit dem Beitrag „3D-Painted Hyperelastic Bone“ und einem Preisgeld von 3.500 Euro. Die Jury war begeistert von dem „genialen flexiblen Material für Knochenimplantate“. Die 3D gedruckte Biokeramik verwandelt sich nach der Implantation in natürlichen Knochen und ist hochgradig verträglich.
  • In der Kategorie Sustainability erhielt das niederländische Team von Elzelinde van Doleweerd und Vita Broeken für ihren Beitrag „Upprinting Food“ den Preis in Höhe von 3.500 Euro. Diese „geschmackvolle Lösung, mit ökologischer und sozialer Verantwortung“ überzeugte die Jury von dem Beitrag, welcher wertvolle „Food Concepts“ aus Lebensmittelabfällen mit der 3D Food Printing Technologie entwickelt.
  • Ebenso in der Kategorie Sustainability gewannen Ronald Rael, Virginia San Fratello, Sandy Curth, Logman Arja mit Emerging Objects und Secore International aus den USA mit „Design of Coral Reef Seed Units“ 3.500 Euro. Sie haben in jahrelanger Forschung zur Entstehung von Korallen die neue Generation von 3D-Druck Coral Seed Units entwickelt. „Ein beeindruckender Beitrag zur Nachhaltigkeit der Ozeane“.
  • In den Kategorien Mobility und Fashiontech wurde „Gravity Jetsuit“ von Gravity Industries mit Richard Browning, Sam Rogers und Alex Wilson aus Großbritannien sowie EOS mit einem Preisgeld von 3.500 Euro ausgezeichnet. Mit dem 3D-gedruckten Fluganzug zum Personentransport „kombinieren sie Mobility und FashionTech – a suit that fits like a rocket.“
  • In der Kategorie Digital sorgte „Rocket combustion chamber Demonstrator built through Generative Algorithms“ für „einen Paradigmenwechsel im Design“. Das deutsche Team von Hyperganic Technologies AG mit Lin Kayser, Markus Finke, Michael Gallo, Duy-Anh Pham und Stefan Bindl gewann ebenfalls 3.500 Euro.

Autodesk verleiht erstmals Auszeichnung „Special Mention by Autodesk“

Die Auszeichnung „Special Mention by Autodesk“ hat Autodesk dieses Jahr erstmals an drei Projekte vergeben. Die Preisträger haben die Möglichkeit, ihre Arbeiten auf der „Autodesk Technology Centers Residency Program“ in San Francisco, Boston oder Toronto weiterzuführen. Den drei Gewinnern „Gravity Jetsuit“ von Gravity Industries, „Swarm 3D Printing and Assembly Robots“ von Ambots der University of Arkansas und „Amie 1.0 – Additive Manufacturing Integrated Energy“ der University of Tennessee wird eine für das Projekt unterstützende Arbeitsumgebung in einem der Technologiezentren zur Verfügung gestellt. Sie erhalten Zugang zu fortschrittlichen Fertigungstechnologieparks, Schulungen und zum Netzwerk der Branchenexperten und Community des Technologiezentrums.

Die Ausstellung der Finalisten wird als Roadshow über ein Jahr an verschiedenen nationalen und internationalen Standorten zu sehen sein. Unter anderem werden zwei Stationen auf Veranstaltungen des Verbandes 3D Druck e.V. in Berlin sein: das 3D Konzept Lab am 12. und 13. September, sowie das 3D Café im Deutschen Bundestag. Die 3D Pioneers Challenge wird hierbei erneut als internationale Platform des 3D-Drucks die Highlights der 2019er Challenge der Politik präsentieren.

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