Antriebstechnik 100 Jahre SPN: Von Wanduhren zu kundenspezifischen Antriebslösungen

Redakteur: Juliana Pfeiffer

In Glashütte, südlich von Dresden, begann vor 100 Jahren die Geschichte der SPN Schwaben Präzision. Das Unternehmen blickt heute auf hundert Jahre Entwicklung und Herstellung von Antriebs- und Verzahnungstechnik.

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Als die Umsätze im Uhrensegment zurückgingen, stellte das Unternehmen seine Produktion um. 1954 wurden die ersten Doppelschneckengetriebe hergestellt.
Als die Umsätze im Uhrensegment zurückgingen, stellte das Unternehmen seine Produktion um. 1954 wurden die ersten Doppelschneckengetriebe hergestellt.
(Bild: SPN Schwaben)

Ernst Pilz und Paul Hayard haben kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs im sächsischen Glashütte eine mechanische Werkstatt für Zahnräder und Lohnverzahnungen gegründet. 1935 stieß Fritz Hopf als Teilhaber dazu. Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg brachten die Produktion des Betriebs zum Stillstand. Fritz Hopf verlegte daraufhin den Firmensitz nach Nördlingen und gründete hier mit SPN das erste Unternehmen nach Beendigung des Kriegs.

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Zunächst spezialisierte sich SPN auf die Herstellung von Wanduhren. Als die Umsätze im Uhrensegment allerdings zurückgingen, stellte das Unternehmen die Produktion bereits in den Fünfzigerjahren auf die Herstellung von Präzisionsmaschinenteile um. Immer neue Produkte ließen das Unternehmen wachsen. Hervorstechende Produktentwicklungen waren u.a. das 1954 entwickelte Doppelschneckengetriebe, Ende der 80er-Jahre folgten die Planetengetriebe und in den 2000er die Luftfahrtkomponenten.

Auch der Firmensitz bzw. die Produktionskapazitäten wurden durch die Standorterweiterung an der Nördlinger Fritz-Hopf-Straße weiter ausgebaut. 2017 wurden die vormal getrennten Produktionsstandorte schließlich zusammengeführt. Heute verfügt die SPN über eine Produktionsfläche von rund 9000 m².

Vom Kleinbetrieb zum Mittelständer

Mit den sich ändernden und erweiternden Herausforderungen ist das Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten auch personell kontinuierlich gewachsen. „Aus dem einstigen Kleinbetrieb von sechs, sieben Leuten, mit denen das Unternehmen nach dem Krieg neu aufgestellt wurde, sind heute mehr als 300 Mitarbeiter in Produktion und Entwicklung, in Verwaltung und Vertrieb geworden“, so der Kaufmännische Geschäftsführer Georg Jaumann. „Das macht uns vor allem auch deshalb stolz, als dass wir längst zu einem der wichtigsten Arbeitgeber der Region gehören. Gerade auch unser breites Angebot an Ausbildungsplätzen hat uns hier zu einer festen Größe werden lassen. Nicht wenige Mitarbeiter verbringen ihr ganzes Arbeitsleben bei uns. Eine derart enge Bindung zwischen Unternehmen und Mitarbeitern ist für uns natürlich eine große Verpflichtung. Es ist aber gleichzeitig auch unsere große Stärke und der Grund dafür, warum wir bei allen aktuellen Herausforderungen den Blick voller Optimismus in die Zukunft richten können!“

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100 Jahre der Führungsstärke der Persönlichkeiten zu verdanken

SPN feiert in diesem Jahr neben den „Jubiläumsmesseauftritten“ auf der Hannover Messe und der SPS im November in Nürnberg, am 26. September auf der „Gala 100 Jahre SPN“ mit vielen eingeladenen Gästen: Mitarbeiter, Partner, Kunden und Lieferanten vor allem für den offiziellen Teil der Jubiläumsveranstaltung. „Dass ein solch beachtliches Alter erreicht werden konnte, liegt an unserer Fähigkeit, uns an den Wendepunkten unserer Unternehmensentwicklung mit vorhandenen Kräften neu aufzustellen und, wenn nötig, neu zu erfinden“, so der Technische Geschäftsführer Rainer Hertle im Rückblick. „Der Grund dafür findet sich in der Führungsstärke der Persönlichkeiten, die dieses Unternehmen lange Jahre aufgebaut und geleitet haben, in erster Linie natürlich Fritz Hopf. Dieser Führungsstärke sowie der Tatkraft und Loyalität unserer Mitarbeiter ist es auch zu verdanken, dass wir uns frühzeitig aus Krisensituationen herauslösen konnten, indem wir die richtigen Schlüsse daraus gezogen und die notwendigen Entscheidungen für die Zukunft unseres Unternehmens getroffen haben.“

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